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Abschreibung von Sachanlagen – die wichtigsten Informationen

PrintMailRate-it

​Joanna Biguszewska

19. Juli 2023 


Die Abschreibung der Sachanlagen bildet die schrittweise und systematische Abnutzung der Vermögensgegenstände der Gesellschaft (Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände und Rechte), die auf deren Verwendung bei der Ausübung der Gewerbetätigkeit zurückzuführen ist, ab. Mit der Abnutzung der Vermögensgegenstände geht auch deren Wert zurück. Steuerpflichtige können daher Abschreibungen auf den Wert der Sachanlagen vornehmen.   


Sachanlagen 

Sachanlagen sind Vermögensgegenstände, die Eigentum oder Miteigentum des Unternehmers sind, erworben bzw. hergestellt wurden sowie vollständig und nutzungsbereit sind. Es können Immobilien (z.B. Gebäude, Grundstücke), aber auch Maschinen, Anlagen und Transportmittel sein. Der Steuerpflichtige ist verpflichtet, sie für die Zwecke der ausgeübten Tätigkeit zu verwenden, oder er kann ein vertragliches Miet-, Pacht- oder Leasingverhältnis eingehen. 


Abschreibung

Die Abschreibung ist ein Prozess, der in der Verteilung der Kosten für die Anschaffung langfristiger immaterieller und materieller Vermögenswerte auf einen bestimmten Zeitraum besteht. Es ist eine rechnerische Methode, die es erlaubt, die Investitionsausgaben als Kosten der Verwendung dieser Vermögenswerte in einem bestimmten Zeitraum abzubilden.

Einige Vermögenswerte wie etwa Immobilien, Maschinen und Ausstattung haben eine lange Nutzungsdauer und deren Wert geht infolge Betriebs, Abnutzung oder technischer Obsoleszenz schrittweise zurück. Die Abschreibung soll diesen Rückgang des Wertes dadurch widerspiegeln, dass er innerhalb eines bestimmten Zeitraums unter den betrieblichen Aufwendungen des Unternehmens berücksichtigt wird.

Die Abschreibung wird auf unterschiedliche Vermögenswerte angewandt, u.a. auf:
- Gebäude,
- Fahrzeuge,
- Software,
- Patente,
- Marken,
- Investitionen in Forschung und Entwicklung. 

Steuerliche Abschreibung

Die steuerliche Abschreibung bezieht sich auf die Methode zur Kalkulation und Abrechnung der Kosten der Abschreibung von langfristigen Vermögenswerten zu Steuerzwecken. Es ist ein Prozess, bei dem das Unternehmen den Rückgang des Wertes seiner langfristigen Vermögenswerte in einem bestimmten Zeitraum als abzugsfähige Betriebsausgaben berücksichtigt.

Die steuerliche Abschreibung unterscheidet sich von der bilanziellen Abschreibung, die für Rechnungslegungs- und Finanzzwecke verwendet wird. Die Steuervorschriften legen oft spezifische Grundsätze und Abschreibungssätze fest, die von denjenigen abweichen können, die im Rechnungswesen zur Anwendung kommen.

Es bestehen z.B. bestimmte Afa-Tabellen für verschiedene Arten von langfristigen Vermögenswerten. Ein Unternehmen kann verpflichtet sein, diese Sätze bei der Berechnung der steuerlichen Abschreibung anzuwenden und sie als Betriebsausgaben zur Minderung des zu versteuernden Einkommens zu berücksichtigen.

Die steuerliche Abschreibung kann auch Sondervorschriften über die kumulierte Abschreibung der langfristigen Vermögenswerte wie etwa Steuervergünstigungen oder beschleunigte Abschreibungssätze für bestimmte Branchen, Investitionen oder geographische Gebiete umfassen. Das Ziel dieser Vorschriften ist es, die Unternehmen dazu zu ermuntern, in neue langfristige Vermögenswerte zu investieren und die Wirtschaftsentwicklung zu stimulieren.

Bilanzielle Abschreibung


In Polen sind die Grundsätze der bilanziellen Abschreibung im Rechnungslegungsgesetz vom 29. September 1994 (Rechnungslegungsgesetz) festgelegt.

Das Rechnungslegungsgesetz definiert, welche Arten von Vermögenswerten abgeschrieben werden können, d.h. Gebäude, Maschinen, Fahrzeuge, Anlagen, Software, Marken, Patente und andere.
Für bilanzielle Zwecke ist der Vermögenswert, der abgeschrieben wird, während seiner wirtschaftlichen Nutzungsdauer abzuschreiben. Die wirtschaftliche Nutzungsdauer bezieht sich auf die geschätzte Zeit, über die der Vermögenswert der Gesellschaft wirtschaftliche Vorteile bringen wird. Es ist der Zeitraum, in dem der langfristige Vermögenswert bei der Gewerbetätigkeit verwendet und für das Unternehmen Erträge generieren wird.

Die wirtschaftliche Nutzungsdauer kann sich von der physischen Nutzungsdauer des Vermögenswertes unterscheiden. Dies bedeutet, dass der Vermögenswert physisch zwar weiterhin nutzbar sein kann, aber wegen der veränderlichen wirtschaftlichen, technologischen Faktoren bzw. der sich verändernden Markttrends seine wirtschaftliche Nutzbarkeit beschränkt sein kann.

Die Schätzung der wirtschaftlichen Nutzungsdauer ist für die Zwecke der Abschreibung von Bedeutung, da sie auf die Zeit Einfluss hat, innerhalb welcher die Kosten des Vermögenswertes auf die einzelnen Zeiträume verteilt werden können. Je nach der Art des Vermögenswertes und der Branche kann die wirtschaftliche Nutzungsdauer unterschiedlich sein. Beispielweise kann die wirtschaftliche Nutzungsdauer im Falle von Produktionsmaschinen mehrere Jahre betragen, wohingegen sie bei Software wegen der schnellen technologischen Änderungen kürzer sein kann.

Um die wirtschaftliche Nutzungsdauer genau festzulegen, basieren die Unternehmen oft auf Marktanalysen, Verkaufsprognosen, der Beobachtung der Wettbewerber und der eigenen Erfahrung in der Branche. Es ist wichtig, dass sich die Schätzung der wirtschaftlichen Nutzungsdauer auf zuverlässige Daten und durchdachte Analysen stützt, um die genaue Berechnung der Abschreibungskosten und die korrekte Abrechnung der langfristigen Vermögenswerte in den Büchern des Unternehmens zu ermöglichen. Die Korrektheit der angewandten Abschreibungszeiträume und -sätze ist regelmäßig zu überprüfen.


Aktuelle Abschreibungssätze für Sachanlagen

Das Rechnungslegungsgesetz legt keine konkreten Abschreibungssätze für die einzelnen Arten von Vermögenswerten fest. Die Abschreibungssätze sind gemäß den Rechnungslegungsgrundsätzen unter Berücksichtigung der Spezifik der Branche und der langfristigen Vermögenswerte im Unternehmen zu bestimmen.


Abschreibungsmethoden

Es gibt mehrere unterschiedliche Abschreibungsmethoden, die zur Abrechnung der Kosten der kumulierten Abschreibung der langfristigen Vermögenswerte angewandt werden. Nachfolgend finden Sie die am häufigsten angewandten Methoden:


  1. Lineare Methode 

    Dies ist die einfachste und am häufigsten angewandte Abschreibungsmethode. Sie besteht in der gleichmäßigen Verteilung der Kosten der langfristigen Vermögenswerte auf die Nutzungsdauer. Bei dieser Methode werden die jährlichen Abschreibungskosten als Differenz zwischen dem AHK-Wert des Vermögenswertes und seinem Endwert geteilt durch die Nutzungsdauer ermittelt.
  2. Degressive Methode 

    Bei der degressiven Methode sind die Abschreibungskosten in den anfänglichen Jahren der Nutzung des Vermögenswertes höher, dann gehen sich in den nachfolgenden Jahren schrittweise zurück. Es gibt zwei Hauptarten der degressiven Methode:

    a) feste degressive Methode (fester Prozentwert) 

    Bei dieser Methode wird ein fester Abschreibungssatz festgelegt, der auf den Nettosaldo des langfristigen Vermögenswertes zu Beginn eines jeden Jahres angewandt wird. Beispiel: Beträgt der festgelegte degressive Satz 20%, dann wird im ersten Jahr der Abschreibung dieser Satz auf den Nettowert angewandt, und in den Folgejahren auf den Nettowert abzüglich des Abschreibungsbetrags vom Vorjahr.

    b) proportionale degressive Methode (proportionaler Prozentwert) 

    Bei dieser Methode wird ein fester Prozentsatz auf den Nettowert des langfristigen Vermögenswertes zu Beginn eines jeden Jahres angewandt, wobei eine Abschreibungsobergrenze berücksichtigt wird. Nach Überschreitung dieser Obergrenze kann der Vermögenswert anhand der linearen oder einer anderen Methode abgeschrieben werden.

    3. Methode der einmaligen Abschreibung 

    Diese Methode besteht in der kumulierten Abschreibung des gesamten Wertes eines langfristigen Vermögenswertes während eines Zeitraums, in der Regel im ersten Jahr seiner Nutzung. Diese Methode wird dann in Anspruch genommen, wenn der langfristige Vermögenswert eine sehr kurze Nutzungsdauer hat oder als ein einmaliger Aufwand betrachtet wird.

Verschiedene Abschreibungssätze für bilanzielle und steuerliche Zwecke


Die Verwendung von unterschiedlichen Abschreibungssätzen für bilanzielle und steuerliche Zwecke kann zu Differenzen bei den Abrechnungen zwischen diesen beiden Bereichen führen. Die wichtigste Differenz dabei ist der unterschiedliche bilanzielle und steuerliche Wert der Sachanlagen, sodass im Jahresabschluss diesbezüglich latente Steuern berechnet und dargestellt werden müssen

Bei Fragen zu der Abschreibung von Sachanlagen stehen Ihnen unsere Experten gerne zur Verfügung.

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Joanna Biguszewska

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