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Modellversuch zu amtlichen Vorab-Auskünften (Vorbescheiden) bei grenzübergreifenden Sachverhalten

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Adrian Maczura

17. November 2021

 

English version below


Im Oktober 2021 haben Steuerpflichtige, die grenzüberschreitende Maßnahmen planen, ein neues Werkzeug erhalten, das es Ihnen ermöglicht, einen Vorbescheid bei grenzübergreifenden Sachverhalten einzuholen, da Polen dem EU-Modellversuch „VAT Cross Border Ruling“ beigetreten ist.

 

Der Vorbescheid basiert auf einer Vereinbarung zwischen der Landesfinanzverwaltung und der Steuerverwaltung eines anderen interessierten, am Programm teilnehmenden Mitgliedstaates.

Zurzeit nehmen an dem Modellversuch 18 Mitgliedstaaten Teil: Polen, Belgien, Dänemark, Irland, Estland, Spanien, Frankreich, Italien, Zypern, Lettland, Litauen, Malta, Ungarn, die Niederlande, Portugal, Slowenien, Finnland und Schweden.

 

Grenzübergreifender Vorbescheid – Zweck

Zweck der erlassenen Vorbescheide ist es, mehrwertsteuerlichen Streitigkeiten vorzubeugen und die Neutralität dieser Steuer dadurch zu sichern, dass das Risiko der Doppelbesteuerung bzw. fehlender Besteuerung eliminiert wird. Die Vorbescheide sollen bei Zweifeln hinsichtlich der mehrwertsteuerlichen Behandlung von komplexen internationalen Transaktionen über die Lieferung von Waren und die Erbringung von Dienstleistungen helfen. Somit können sie beispielsweise bei der Bestimmung des Ortes der Besteuerung von Reihengeschäften oder von Dienstleistungen zugunsten einer festen Niederlassung Anwendung finden.

 

Grenzüberschreitender Vorbescheid – Formalitäten

Ein grenzüberschreitender Vorbescheid (CBR) ist gebührenfrei und wird auf Antrag des Steuerpflichtigen erlassen. Der Steuerpflichtige reicht den vorläufigen Antrag auf Erlass eines CBR bei dem Leiter der Landesfinanzverwaltung ein, der ihn in formaler Hinsicht prüft. Erst nach Annahme durch den Leiter des Finanzverwaltung stellt der Steuerpflichtige den eigentlichen CBR-Antrag.

 

Voraussetzung für die Annahme des vorläufigen CBR-Antrags ist die Erfüllung u.a. folgender formaler Anforderungen:

  • grenzüberschreitender Charakter des geplanten Geschäfts;
  • hoher Kompliziertheitsgrad der Sache, die Gegenstand des Antrags ist;
  • Vereinbarung mit der Steuerverwaltung eines Mitgliedstaates, der am Modellversuch Cross Border Ruling teilnimmt;
  • Zustimmung des Antragstellers zu der weiteren Führung der Sache durch die Landesfinanzverwaltung und zu Abstimmungen mit der genannten Steuerverwaltung des EU-Mitgliedstaates, darunter zur Veröffentlichung des Inhalts des vereinbarten CBR auf den dedizierten Internetseiten der Europäischen Kommission.

 Wenn Sie sich über Einzelheiten der Einholung eines grenzüberschreitenden Vorbescheids informieren wollen und wenn Sie Unterstützung bei der Ausfüllung der CBR-Anträge benötigen, können Sie gerne die Experten von Rödl & Partner kontaktieren.

 

 

English version

 

 

Pilot project for issuing VAT cross-border rulings

In October 2021, taxable persons planning cross-border transactions gained a new tool to obtain a VAT cross-border ruling – thanks to Poland's joining the EU VAT CBR (Cross-Border Rulings) pilot project.

Such a ruling is based on an agreement between the National Revenue Administration and the tax authority of another Member State participating in this project.

 

At the moment, 18 Member States have joined the EU VAT CBR project: Poland, Belgium, Denmark, Ireland, Estonia, Spain, France, Italy, Cyprus, Latvia, Lithuania, Malta, Hungary, the Netherlands, Portugal, Slovenia, Finland and Sweden.

 

VAT cross-border ruling – the objective

The objective of the rulings is to prevent disputes over VAT taxation and to ensure neutrality of this tax by eliminating the risk of double taxation or non-taxation. The rulings are expected to prove helpful in case of doubts in complex international transactions involving the supply of goods and the provision of services. Thus, they may be applied, inter alia, in: determining the place of taxation of chain transactions or taxation of services provided to a fixed establishment.

 

VAT cross-border ruling – the formalities

A VAT cross-border ruling (CBR) is free of charge and is issued at the request of the taxable person. The taxable person files an initial request for a cross-border ruling to the Head of the National Revenue Administration who then assesses whether it meets formal requirements. Only after the initial request is approved by the Head of the National Revenue Administration can the taxable person file the proper request.

 

The initial CBR request can be approved if, among other things, the following formal requirements are met:

  • the planned transaction has a cross-border nature;
  • the issue being the subject of the request is highly complex;
  • the issue subject to the request is consulted with the tax authorities of the UE Member State participating in the VAT EU CBR project;
  • the applicant consents to the further processing of the case by the National Revenue Administration and to consultations with the tax authorities of the EU Member State concerned, including the publication of the content of the agreed cross-border ruling after its anonymisation on dedicated websites of the European Commission.

 

For more information on the opportunities of obtaining VAT cross-border rulings and for help in completing CBR requests, please contact our Rödl & Partner experts.

Kontakt

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Adrian Maczura

Tax adviser (Polen)

Associate Partner

+48 606 640 095

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